EMDR ist moderne Traumatherapie, sie arbeitet prozessorientiert

EMDR ist ursprünglich eine Therapie zur Behandlung von Traumata. Basis-Interventionen sind angeleitete schnelle Augenbewegungen, die Rapid-Eye-Movement Stimulation. Dabei werden die schnellen Augenbewegungen der REM-Schlafphase im Wachzustand simuliert.

Bei Traumapatienten lässt sich vielfach beobachten, dass die übliche Verarbeitung des Erlebten während der REM-Schlafphase unterbrochen wird. Ein erhöhtes Erregungsniveau während eines (Alb)Traums führt häufig zum Erwachen, wodurch die erholsame REM-Schlafphase aus bleibt und die kognitive Verarbeitung des erduldeten Erlebnisses, welche während dieser REM- Schlafphase, üblicherweise stattfindet, nicht erfolgen kann.

EMDR hilft überbordende Emotionen zu besänftigen, lose, unverarbeitete Erinnerungsfragmente geordnet und nachhaltig in unserem Gehirn zu integrieren und die natürliche REM-Schlafphase zu fördern.

Die geleiteten Augenbewegungen öffnen Erinnerungsnetzwerke im Gehirn.Alte belastende Erfahrungen durchlaufen einen seelischen Heilungs- und Wachstumsprozess.
Das bei jedem Menschen verfügbare eigene Selbstheilungssystem wird bei EMDR-Therapie bipolar aktiviert,um die natürliche Fähigkeit zur Reorganisation in Gang zu setzen. Es erfolgt eine Wiederherstellung von unterbrochenen Verbindungen zwischen dem belastenden Ereignis und dem körpereigenen Ressourcen Netzwerk im Gehirn. Der Focus bei der EMDR-Therapie liegt auf dem Heilungsprozess und ist nicht, wie bei der klassischen Psychotherapie, inhaltsorientiert.

Aufgrund der beschleunigten Informationsverarbeitung wirkt EMDR als sehr effiziente Kurzzeittherapie. Das 8-Phasenmodell von EMDR integriert wichtige Ansätze aus der psychodynamischen, kognitiven,

verhaltenspsychologischen und interaktiven Therapieverfahren.

Der wissenschaftliche Beirat für Psychotherapie hat die EMDR-Intervention im Jahre 2006 als wissenschaftlich begründete Psychotherapiemethode anerkannt.Als eine effektive Methode zur Behandlung posttraumatischer Belastungssstörungen ist EMDR zudem international von sämtlichen wichtigen wissenschaftlichen Leitlinien (NICE, 2005; A WMF I 999-2009) anerkannt.

Dennoch ist sie keine kassenärztliche Leistung, sie kann daher nur von Selbstzahlern in Anspruch genommen werden.

EMDR ist einsetzbar bei:

EMDR ist nicht einsetzbar bei:

PTBS bei Erwachsenen

Augenerkrankungen

Reaktionen auf akute Traumatisierung

aktuelle psychotische Syndrome

extreme Trauerreaktiven

hinorganische Erkrankungen

Krankeitsbewältigung

reduzierte Ich-Stärke

Phobien

starker sekundärer Krankheitsgewinn

Panikstörungen

geringe Therapiemotivation

Bewältigung von Unfallfolgen

geringe körperliche Belastung

Psychosomatische Störungen

bei Schwangerschaft nur nach Absprache mit dem Gynäkologen

Dissoziative Störungen

MS- Epilepsie

Chronische Schmerzen

Schwerste Depressionen